Ökumenische Partnerschaft

Dekan Klaus Schwarz, Bundesbildungsministerin Annette Schavan, Erzbischof Matta Roham (zum Vergrößern hier klicken!)

Dekan Klaus Schwarz, Bundesbildungsministerin Annette Schavan, Erzbischof Matta Roham

Der Kirchenbezirk Blaubeuren ist mit der Erzdiözese Mesopotamien und Euphrat der Syrischen-orthodoxen Kirche partnerschaftlich verbunden. Innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist dies die bislang einzige direkte Partnerschaft mit einer orientalisch-orthodoxen Diözese.

Erzbischof Matta Roham, Patriarch Zakka Iwas, Dekan Klaus Schwarz (zum Vergrößern hier klicken!)

Erzbischof Matta Roham, Patriarch Zakka Iwas, Dekan Klaus Schwarz (v.l.n.r.)

Zur Syrischen Orthodoxen Kirche gehören rund fünf Millionen Gläubige, die im Mittleren Osten, Europa, Nord- und Südamerika, Australien, Neuseeland und Indien leben. Als „Syrische Kirche“ wird sie bezeichnet, weil ihre bis heute gebrauchte Liturgiesprache das Syrische, ein ostaramäischer Dialekt, ist. Er wird zurückgeführt auf die Sprache Jesu. Die Kirche beruft sich auf den alten Patriarchatssitz Antiochia, wo der Apostel Paulus schon Christen angetroffen hatte (Apg 11,26). Er war von Beginn des Christentums an ein wichtiges Missionszentrum. Der gegenwärtige Patriarch Mor Ignatius Zakka I. Ivas hat seinen Sitz in Damaskus.

Marienkloster in Hassake (zum Vergrößern hier klicken!)

Marienkloster in Hassake

Die Kirche entstand Mitte des sechsten Jahrhunderts in Opposition zur byzantinischen Reichskirche von Konstantinopel. Sie gehört zur Familie der orientalisch-orthodoxen Kirchen und ist aktiv an ökumenischen Dialogen beteiligt. Sie ist seit 1960 Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen. Seit dem 18. Mai 1997 besteht in Deutschland eine eigene Diözese mit etwa 60.000 Gläubigen. Zentren in Baden-Württemberg sind Göppingen und der Großraum Heilbronn.

Unsere Partnerdiözese in Nordsyrien

Syrien mit der Partnerdiözese Euphrat und Mesopotamien (grün)

Syrien mit der Partnerdiözese Euphrat und Mesopotamien (grün)

Die Diözese liegt in einer fruchtbaren Landschaft zwischen Euphrat und Tigris. Christen gab es dort vermutlich schon im zweiten Jahrhundert. In alttestamentlicher Zeit war Abraham auf seinem Weg von Ur in Chaldäa nach Haran durch die Landschaft der Diözese gezogen. Von den etwa eine Million Einwohnern im Gebiet der Diözese sind heute etwa zehn Prozent Christen.

 

Zur Diözese gehören etwa 10.000 Familien (etwa 80.000 Personen), deren Oberhaupt seit dem 1. Juli 1990 Erzbischof Mor Eustathius Matta Roham ist. Sein Sitz ist in der Stadt Hassake (150.000 Einwohner). Von den vier Diözesen der Kirche in Syrien ist unsere Partnerdiözese die größte. Im Jahr 2001 bestanden 31 Kirchen, die von 17 Priestern und zahlreichen Diakonen und Lektoren betreut wurden.

 

Ein großes Anliegen des Bischofs ist die gründliche Schulbildung seiner jungen Gemeindeglieder. Deshalb ist die Diözese Träger mehrerer Schulen. Diese werden auch von muslimischen Kindern besucht. Schon in der Grundschule erhalten die Kinder Englischunterricht. Im April 2009 wurde in Anwesenheit von Dekan Klaus Schwarz das Amal-Schulzentrum in Hassake eingeweiht.

 

In Jugendgruppen mit 1.500 Padfindern (Jungen und Mädchen) wird die in den Schulen gepflegte christliche Unterweisung fortgesetzt. Diese Gruppen bilden einen wichtigen Bestandteil des gemeindlichen Lebens.

 

Ziel von Erzbischof Mor Eustathius ist, jungen Gemeindegliedern Berufsperspektiven zu eröffnen. Erzbischof Mor Eustathius pflegt eine intensive ökumenische Partnerschaft mit den anderen christlichen Kirchen in der Region.

Lehrerinnen des Amal-Schulzentrums (links), Christliche Pfadfinder bei der Einweihungsfeier (zum Vergrößern hier klicken!)

Lehrerinnen des Amal-Schulzentrums (links), Christliche Pfadfinder bei der Einweihungsfeier

Was will die Partnerschaft?

Die Partnerschaft weitet unseren Horizont. Im Mittleren Osten gibt es nicht nur Muslime, sondern auch an vielen Orten Christen. Ihre Wurzeln reichen bis in biblische Zeit zurück. Die Partnerschaft will Brücken schlagen zwischen beiden Kulturen und Kirchen. Wir wollen einen geistlichen Austausch und die persönliche Begegnung zur Stärkung der beiderseitigen christlichen Identität. Wir unterstützen verschiedene Aufbauprojekte in der Diözese wie beispielsweise die Ausstattung von Klassenzimmern und die Finanzierung von Freiplätzen in den kirchlichen Schulen.